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Ereignisse: Lacota heute und am Tag der Anreise ausgiebig inspiziert. Stunden fluchend durchs Boot gerobbt, weil niemand mehr da war der eine Einweisung hätte vornehmen können. Ich entschließe mich eine Einweisung für künftige Skipper zu schreiben. Notpinne, Lenzsysteme, Tanks, Seenotmittel, Impeller, Werkzeug, etc. etc. gefunden. Innerer Wasserkreislauf minimale Undichtigkeit. Bilge hatte vom Vorgänger ”etwas” Wasser. Rumpf nicht ganz ohne Kratzer. Batterien recht schwach. Nachdem was ich gehört habe, wohl zwischenzeitlich beide tiefenentladen gewesen. Batterieschalter auf “Both” und Kühlschrank an, ist sicher einer der vermeidbaren Anfängerfehler. Windstärke in Böen 9. Wir laufen nicht aus, weil der Wind zu heftig. Nöte eines Skippers! Ich überlege bei dem Streß, ob Segeln das richtige Hobby für mich ist. Alternativprogramm Landgang. Danach frisches Wasser gebunkert. Merke: "Zwei Schläuche sind länger als einer". Umfangreiche Sicherheitseinweisung und durchsprechen der wichtigsten Manöver. Navtext zum leben erweckt. Ab jetzt guten Wetterbericht. Symbiose Schiff-Mensch läuft langsam an. Hoffentlich läßt der Mistral bald nach. Montag 14.10.98 11.00 Uhr 59 Fußyacht am Nachbarsteg läuft aus. 11.20 Uhr Entscheidung für Südkurs, weil im Norden mehr Wind. Und dies Obgleich der Norden als Segelrevier wesentlich schöner ist. Wetterbericht Kanal 68 stimmt zuversichtlich. Süd-Sardinien 4-6 NW. Moderate See. 13.00 Uhr wir laufen aus. Meteorologisches Tagebuch: Bäume immer noch heftig in Bewegung. Windmesser ist wie immer “nicht im Einsatz”. Ereignisse: Motor Temperaturanzeige schon nach 15 Minuten im roten Bereich. Impeller arbeitet jedoch zuverlässig, da Wasser im äußerem Kreislauf fließt. Auch ist keinerlei Wasserdampf sichtbar. Motor scheint nach meinen Temperaturempfinden eigentlich im grünen Bereich. Dennoch sofort zurück in den Hafen, obgleich der Golf von Olbia herausfordernd vor uns liegt. Nach Rücksprache mit Florian, der die ganze Elektronik gemacht hat: “Ist Normal, man konnte keinen anderen Geber finden. Wenn der Motor wirklich heiss wird, gibt es wie auf anderen Schiffen auch einen Alarmton.” Unterdessen kommt die 59 Fuß Yacht mit resignierter Crew wieder rein. Die dem anschein nach starke Crew, sowie deren Skipper (der immerhin Berufsskipper ist) raten vom Auslaufen ab. Es habe draussen 40-50 Knoten Wind. Ein älterer Herr an Bord hält es allerdings für vertretbar. Funkverkehr auf Kanal 69 mit vermeintlich anderer Deutschen Yacht. Auch sie raten ab. “Junge bleib man besser drin, da draußen ist es ungemütlich”, überzeugt mich mit Hamburger Akzent mein Gesprächspartner. Ich versichere im Spaß, daß wenn sie drinblieben, ich auch bleiben würde. Sie geben vor auch in Olbia zu liegen, obgleich ich keine andere deutsche Segelyacht finden konnte. Auf Nachfrage was für eine Bötchen sie denn hätten, als daß sie drinbleiben würden, stellt sich heraus das es sich um das neue Kreuzfahrtschiff Deutschland handelt. Spontan bedanke ich mich noch mal für den Wetterbericht, verkneife mir allerdings ein Mast und Shotbruch zu wünschen, und belasse es bei einer Handbreit wasser unterm Kiel. Später höre ich auf Kanal 69 noch mal den Funkverkehr der Deutschland. “Sach mal, wie viel Tiefe haben wir eigentlich noch?” “Vorne so 5,70 Meter und hinten so 5,90 Meter” “Ich will´s genau, nicht geschätzt !!!” “Na, dann schau ich besser noch mal” .-.
Dienstag 15.10.98 Olbia - Ottiolio. 09.00 Uhr Vivaldi am Morgen. Wie am Vortag abgestimmt Südkurs. Wetterbericht von anderer deutschen Segelyacht 6-7 West. Wir entschließen uns früh auszulaufen weil der Wind relativ mäßig. Als wir den Hafen verlassen und in den
Golf von Olbia laufen grüßt uns die Deutschland mit einem langen Ton.
Wir tuten mit unserem Horn fast zaghaft zurück. Fahren nur unter zweidrittel
Fog 2. Läuft prima und ohne aus dem Ruder zu laufen. Ungleichmäßige
belastung des Rig´s hält sich zudem, dank der Kuttertakelung, in Grenzen.
Zudem ist die gesamte Verstagung seit März neu. Wir machen sehr gute Fahrt
und der Klabautermann schlägt unten derweil heftig die Glocke wenn die Lacota
sich den Wellen hinabstürzt. Als er das erste mal glöckelte bin ich
runtergestürzt, weil ich nicht wusste was es war. Dachte zunächst die
schwere Glocke im Salon sei bloße Zierde. Sitze später am Navigationstisch
und bekomme plötzlich eine heftige Salzwasserdusche. Der Vorgänger hatte
die Lüftungsdome zum Bug und damit in die falsche Richtung gedreht, wohl
damit der Fahrtwind reinsteht. Jetzt steht die Welle rein. Ein Dom befindet sich
direkt über den Navigationstisch. Nicht nur ich, sondern auch alle meine
Sachen sind Naß, da ich -wie meistens- auf zwei Quadratmetern wohne und
die eine Welle für die gesamten Sachen reichte. Meinen Hand-GPS hat es leider
auch erwischt. Scheint aber irgendwie auf bestimmt Art doch auch wieder Wasserdicht,
da das Wasser zumindest nicht wieder rauskommt ! :-( Meteorologisches Tagebuch: 07.00 Uhr 4-5 W / 08.00 Uhr 4-5 West / 09.00 Uhr 6 W / 12.00 Uhr 8-9 W (Zwischen den Inseln zusätzlicher Düseneffekt) 19.30 Uhr 7 W Ereignisse:
zwei sehr, sehr, sehr Seekranke! Rauchen nicht mehr Möglich. Das Zippo versagt
kläglich. Frank daraufhin: “Das ist ein Windfeuerzeug und kein Sturmfeuerzeug
.”
Mittwoch 16.09.98 Ottiolio - Porto Portesco 09.00 UHR Vivaldi am Morgen 13.00 Uhr wir laufen aus. Wetterbericht: Navtext 5-6 decreasing 3-5. 5-7 Tommorrow afternoon. Schwere See. Endlos Wind. Für´s Logbuch noch weniger Zeit als sonst. Wetterberichte sind sch... Wellen gehen über das Boot. Der Klabautermann schlägt wieder die Glocke. Alles Naß. Kommentar der Crew: "Is wie Nordsee hier!" Boot ist reines Wäscheboot. "Das sieht ja heiß aus. Alle sind jedenfalls froh, daß das Tief HILTRUD, so hatten wir es spontan genannt, nach drei Tagen dann doch noch abgezogen ist. Spruch des Tages: "Manchmal glaube ich (,) ich denke". (kam nicht von einem Mann) Donnerstag 17.09.1998 Hafentag wegen des Wetterberichts. Das Restaurant "PORTESCO" ist gigantisch. Selten so gut gegessen! Steht ab jetzt jede Woche auf dem Plan!!! Freitag 18.09.98 Porto Portesco - Archipel - Cala di Volpe (Bucht) 11.00 Uhr wir laufen aus. Wetter: Navtext - Madalenen Archipel Northwesterly 2-4 ; Kanal 68 - Outlook 4-4 12.00 Genua und Groß. 16.00 Badepause
unter dem Bären. Gelungene Bierholaktion mit Luftmatratze.
19.00 Bucht für die Nacht erreicht. Ankerposition um 20.00 Uhr und am nächsten Morgen ;) 41 04´ 75 N - 009 32´ 78 E Spruch des Tages: Ich: "Da brauchen
wir nen Bootsmannsstuhl, um den Tampen aus dem Masttop zu kriegen."
Naja, ist ja naheliegend. .-. Samstag 19.09.98 09.30 Uhr Raumschots nach Olbia. Letzter Tag erste Woche. Für die Nächste Woche sollen angeblich nur Frauen gebucht haben. Es soll also wieder die ganz harte Tour werden. Naja womöglich wollten sie mich in der Zentrale nur ärgern. Meine Starkwindcrew langweilt sich bei 4-5 Windstärken, sie wollen wieder mehr Wind und sind trotzig. Spruch des Tages: "Könntet Ihr bitte wieder auf Kurs gehen?" "Nein, dann haben wir keine Sonne mehr!" "Wollt Ihr braun werden, oder überleben?" "Braun werden!" "Na gut ... ...
..." Das Lacota Drama - Oder hast Du ein Schiff für uns gefunden. Bericht Ankunft in Olbia. (Dieser
Bericht entstand als Bericht für Deutschland) Ereignisse
vom 19.09.1998 (Abhanden kommen der Lacota) Gegen
12.15 erreichte mich auf meinem privatem Telefon ein Anruf von Herrn S.
Dieser gibt sich als Gast aus, und fragt wann wir in Olbia eintreffen werden.
Schon zu diesem Zeitpunkt wunder ich mich, aufgrund der sprachlichen Auffälligkeiten
des Herrn S., über unser demnach stark nachlassendes Publikum. Ich finde
es etwas erschreckend, weil das besondere Publikum gerade unsere Stärke ist.
Als wir gegen 13.30 Uhr in Olbia anlegen "treffen" dort scheinbar gleichzeitig mit uns vier Polizisten ein, die uns nach den Papieren fragen, obgleich wie in der Vorwoche im gleichen Hafen die Papiere vorgelegt hatten. Wohl hat Herr S. angegeben, daß ich das Schiff gegen seine Willen besäße, da die Polizei erst zum Anleger kam, als wir bereits angelegt hatten. Es schien so als hätten sie anderenfalls unsere Flucht erwartet und hätten daher versteckt auf uns gelauert. Auch wirkten die Polizisten sehr resolut. Man erklärt mir, daß seit einer Woche nach uns gefahndet würde. Eine weitere anwesende Person gibt sich als Sohn des Eigners der "Lacota" aus, und erklärt er würde jetzt das Boot übernehmen. Mit seiner dunklen Sonnenbrille, wirkt er wie nen "Mafioso für Arme". Er fühlt sich jedenfalls ultra Cool. Auf
der Polizeiwache stellt sich dann Heraus, daß Herr S. die Originalpapiere
bei sich führt. Herr S. behauptet er habe den seit Jahren bestehenden Chartervertrag
mit uns aufgekündigt. Daraufhin versuche ich Herrn S. sehr kleinschrittig
zu erklären, daß es bei einem gegenseitigen Vertrag dieser Art zur
Kündigung eines Kündigungsgrundes bedarf. Überdies erkläre
ich Ihm, daß uns aus "Geschäftsführung ohne Auftrag" zu alledem
noch ein erheblicher Anspruch ihm gegenüber zustünde. Solche Dinge wie
Verträge und gesetzlich Ansprüche scheinen Herrn S. allerdings suspekt.
Auch beeindruckt es ihn nicht, daß er in Deutschland aufgrund seines Vorgehens
mit erheblichen juristischen Schwierigkeiten zu rechnen habe und überdies
erhebliche Schadensersatzansprüche aus der Zucharterung einer anderen Yacht,
gegen ihn entstehen werden. Herr S. macht den Eindruck als ob ihn finanzielle
Belange nicht mehr interessieren würden. Die Polizei führt jedoch aus,
sie habe im Grunde nach italienischem Recht kein Ermessen, solange keine Papiere
vorlägen, die ein Nutzungsrecht beweisen und die Streitigkeit müsse
in Deutschland geklärt werden. Sowohl auf der Polizeiwache, als auch auf
dem Schiff kommt es zu erheblichen Streitigkeiten zwischen der Crew und Herrn
S. Eine Crewmitglied, eine weitere Volljuristin, mokiert sich über die Rechtskenntnisse
der Herrn S. Zwischenzeitlich gelingt es Herrn S. jedoch das Schiff zu betreten
und die Zündschlüssel an sich zu nehmen, ohne das wir es zunächst
bemerkten. Dabei bediente er sich nicht der Polizei, sondern er nahm die Schlüssel
selbst an sich.
Samstag Abend-Sonntag Früh Hotel. Erstes zusammentreffen mit Joanna. Erkläre der Crew der zweiten Woche und Joanna, die zunächst auch die zweite Woche als Segelwoche gebucht hatte, daß ich einer der wenigen Skipper ohne Schiff bin. Schildere, daß ich ein Schiff verloren habe. Ergänze wegen der irritierten Gesichter, daß ich es nicht versenkt habe, sonder daß es mir weggenommen wurde. Muß wohl im Spass und voller Verzweiflung gesagt haben, daß es schlimmer sei ein Schiff zu verlieren, als eine Frau. Eine durchaus typische Bemerkung, daher muß ich es wohl wirklich so gesagt haben. Sonntag Abend 20.09.98 Joanna: "Hast Du ein Schiff für uns gefunden." Sie entscheidet
sich zu meinem Leidwesen für die dritte Woche, obgleich ich deutlich erinnere,
daß ich sie sehr gerne schon für die erste Woche dabei gehabt hätte.
So sollte es jedoch richtig sein ;-) Doch dazu mehr im Törnbericht
Dritte-Woche. | ||||||||||||||||
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Sonntag 27.09.98 _Fahrtentag 1__ POTO ROTONDO - LA MADDALENA CREWEINTRAG:
Kurs nach La Maddalena Wetter: Kanal 68 4-6 Korsika Sardinien "Cum
Veer" getroffen. Hans immer noch der alte. Genehmigen uns zwei Capucino. Reden
über alte Zeiten und spinnen einiges Seemannsgarn. Die See ist doch klein!
N-NW 5-7 16.30 Manöver vor Passo di Moneta Thema
Landkrankheit: "Du spannst dann nachher Leinen durch die Wohnung!"
Montag 28.09.98 _Fahrtentag 2__ LA MADDALENA - BONIFACIO CREWEINTRAG:
Kurs auf Bonifacio - "der Höllentrip"! Aus zwei Stunden wurden 8 Stunden
bei Windstärke 8! "Kollektives Reihern" über die Reling bei jeder Wende.
60% der Crew -Seekrankheit- Ausfall am Ende! Gerd war einer
der Harten, den er spielte den Starken. Doch plötzlich einer kotzend am Ruder
stand ---> SOS für unseren Steuermann! Wetter: 5 West Segelyacht "Cum Veer" Hart gegenan und das gleich Stundenlang. Letztlich, obgleich Ausweichhafen schon feststand, Bonifacio glücklich erreicht. Die meisten, und so, wollten Bonifacio sehen. Was ich zuvor noch nie gesehen habe war ein derart souveräner Steuermann! Dienstag 29.09.98 _Fahrtentag 3__ Bonifacio - St. Teresa CREWEINTRAG: Erholung durch Bummeln und festen Boden unter den Füßen in Bonifacio! Kurs auf Capo Testa - Badepause -, endete rötlich - Qualle Sieger nach Punkten. Dreifacher Rittberger bei Hafeneinfahrt in St. Teresa, wegen genialem Sonnenuntergang! Wetter: Meteo France Bonifacio 4-6 Sardinien 4-5 Abend 3-4 Spruch des Tages: "Ich fand Korsika zum Kotzen. .-. Aber die Insel war schön!" 16.30 UHR Cala Spinosa !!! LEIDER FEUERQUALLEN BEI NW-WIND !!! Mittwoch 30.09.98 _Fahrtentag 4__ ST. TERESA - CALA G. MARINA CREWEINTRAG: Ankertag in romantischer Bucht. Damit fing alles an: " ... daß
war mein Platz, da lag mein Handtuch" Somit
wurde enger zusammengerückt. Amors Pfeil schlug beim Skipper ein, danach
war die Crew allein! Trotz Sturm und Regen hielt der Anker fest, doch Joanna war
zu naß das Liebesnest! L
O V E B O A T
Wetter: Kanal 68 4-5 SW Die durchwachte Nacht Wir ankern in der Cala G. Marina. Bisher
die schönste Ankerbucht die ich mir vorstellen kann :-) Die
Nach in der Bucht ist sturmgezeichnet. An Schlaf nicht zu denken. Aber Zeit zum
nachdenken und zum freuen! Donnerstag 01.10.98 _Fahrtentag 5__ Cala G. Marina - Porto Portisco - Rotondo CREWEINTRAG: Kurs auf Porto Rotondo Antje: Wo find ich denn am Ruder den Höhenmesser
?? ! Statt Badepause - kein schwimmen wegen Feuerquallen - aber Fische füttern!
Es
gilt noch erklärend festzuhalten, daß im Oktober so ziemlich alles
dort an Restaurants zu hat :-( Spartanische Nacht für den Skipper, erst Nudelverbot wegen Knoblauch und dann Liebesnacht auf der Parkbank! Echt Prickelnd! Nudelverbot
hat es nie gegeben und die Parkbank erwies sich als kleine Bavaria Segelyacht,
die sich leicht "kapern" ließ. Leicht läßt sich die Wahrnehmung
der Crew beeinflussen. Richtig ist jedoch das die Arabiata zurückgegangen
sind und wir uns die Karbonara geteilt haben! Wetter:
Kanal 68 Bonifacio 4-5 westerly. Freitag 02.10.98 _Fahrtentag 6__ Rotondo - Ottiolio CREWEINTRAG:
Crew übernimmt Logbuch - es ist soweit!
11. Mann an Bord. Herr Autopilot
ist zugestiegen und übernimmt das Kommando - Skipper nicht mehr "manövrierfähig"!
Entfernung zum nächsten Hafen 3/4 Stunden und einmal ums Eck! Vorsicht Standartentfernung
bei Tagestouren!!! Nacht mit -zum Glück- wenig Regen! Wer auch immer das "Zelt" Nachts noch mal festgebändselt hat, DANKE ! Samstag 03.10.98 _Fahrtentag 7__ Ottiolio - Olbia FLUGHAFEN bis 01.00 Uhr weil Virgin-Airlines Verspätung hat. Eine Horde Urlauber von SAGA singt lautstark: "Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben". Sie habe ja sooo recht. Die Atmosphäre hat etwas verrückt romantisches und das paßt!
halt! nicht ganz !!! .-. Motor läuft heiß. Beim Anleger
Warnton. Wasser im Internen Kühlwasserkreislauf läuft über. Motor
diesmal definitiv heiß. Impeller jedoch in Ordnung. Ebenso ist der Keilriemen
unbeschädigt. Muß ein schwerwiegendes Problem sein. Rücksprache
mit dem Verchaterer. Mechaniker soll Morgen um 9 Uhr kommen. Crewwechsel wird
von defektem Motor leicht überschattet. | |||||||||||||||||
Die vierte Woche war für mich sicherlich auch eine besondere Woche. Schon deshalb weil ich nach der Verabschiedung am Flughafen die Tage Rückwärts gezählt habe. Dennoch hoffe ich, daß ich für die Biermafia aus Wuppertal (Angeblich ein Skatclub) noch ein angenehmer, wenn auch sehnsüchtiger Skipper war. Kann ja mal passieren ;) Was ich selber, aufgrund meines "Zustandes", mit den Jungens mitgemacht habe, brauche ich ja wohl nicht zu betonen. Allesamt waren aus dem Holz aus welchem man spitze Zahnstocher bis hin zu Betonbohrern herstellt. Sonntag
04.10.98 _Fahrtentag -7__ OLBIA - LA MADDALENA 90.30 UHR Mechaniker rückt an. Thermostat ausgebaut und ersetzt. 10.50 UHR. Mechaniker mit seiner Arbeit zufrieden. Konnte mich davon überzeugen, daß Motor nicht mehr überhitzt. Zwischenstop Rotondo. Von dort Motor(test) bis La Maddalena 41.13´N 09,22´ Punta Sardenia 12.30 UHR pasiert. NEBEL und heftigster Regen. Motor wird im Stundentakt geprüft. Bei bei 2.300 Umdrehungen kühlt er leicht runter. Telefoniert und alles bestens .-. Einer spielt Eros Ramazotti. Ja muß denn das am ersten Tag sein :-) Montag 05.10.98 _Fahrtentag -6__
Schinken an der Decke, Rochenstacheln und enge Bänke zeichnen "La Spuntino Du Pecheur" aus. Käse mit Feigenmarmelade auch ganz lecker + milder Trester. Gehe nach dem Essen kurz Telefoniere. Als ich wiederkomme stürze ich einen Trester hinunter, der sich zwischenzeitlich auf dem Tisch angesiedelt hatte, und lobe den Edlen tropfen: "Gibts da noch mehr von". Die ganze Skat-Bande lacht begeistert, weil sie das scharfe Zeug nicht runter bekommen haben, und eigentlich beobachten wollten wie ich fürchterlich hustend in mich zusammenbreche :))) Der bereitgehaltene Fotoapparat wird wieder eingepackt. Tja, die Brüder kennen halt keinen Friesengeist! . Alle guten Dinge sind bisher drei: Sonntag ; Montag ; Dienstag. Dienstag 06.10.98 _Fahrtentag -5__ _Wetter:
Meteo France Bonifacio 5-7 Local 8 ___ SAUWETTER
!!!
18.00 UHR Porto Vechio. Schön, aber teuer. Absolute Regennacht. Wir besichtigen ein anderes Boot das neben uns liegt. CREW: "Ne, son Boot
woll´n wir nicht. So trocken und so weit. Hat ja nichts gemütliches."
Mittwoch 07.10.98 _Fahrtentag -4__ _ Wetter: SW 4-6 Wir fahren unter Vollzeug und ich versuche etwas in der Sonne zu schlafen, doch dann: "Wie der das schafft der Micha, so durch die Felsen zu steuern. Da steckt, glaube ich, Intuition dahinter. .-. Hoffentlich werden das nicht noch mehr Felsen. Hinterher ist das noch sonne Art Sackgasse! Jetzt sehe ichs, da vorne ist irgendwie das Meer zu ende. Guck mal da steht auch neben uns ne Möwe im Wasser." "Delphine?
Wir haben bei uns in der Kabine Bisamratten." An schlafen ist nicht mehr zu denken, dafür lache ich aber noch stunden später! ABENDS: "RESTAURANT HOSTERIA EL BARRANCO" ---> Klasse Lokal, das wir schon das zweite mal aufsuchen! (Gerne wird das Brot, wenn vergessen, auch getoastet!) Wie gut das es Telefon gibt. So ein Anruf am Abend .... noch 4! Donnerstag
08.10.98 _Fahrtentag -3__ LA MADDALENA - PALAU
"Da besteht keine Gefahr, daß die Ratten zu uns reinkommen, daß ist denen viel zu feucht! .-. Normaler Weise müßten wir für unsere Stube ne eigene Pumpe haben." "Wenn wir das Schiff zurückgeben fließen Tränen. .-. Na, die Bisamratten! Die Jungs waren so in Ordnung!" Abends sitzen wir in einer Pizeria unter einem Heizstrahler: "Wir
hätten die ganzen nassen Sachen anziehen sollen, der Heizstrahler ist mörderisch!"
Freitag 09.10.98 _Fahrtentag -2__ _ Längseitsanleger
in Porto Vechio: "Hömma!!! Seid Ihr nen Skatclub oder nen Nähkurs!" Spontan, geht gar nichts mehr, doch dann werden die Tampen an den Pollern festgehäkelt. Ich konnte ja nicht ahnen, daß die "Seebären" noch nie längseits gegangen sind :))) Bin froh, habe jetzt nach vielen telefonaten endlich mein Ticket für Frankfurt, will sagen Köln. Samstag 10.10.98 _Fahrtentag -1__ ____ Ach
ja, Kultur haben wir auch ge(ver)sucht ;-)
PS: | |||||||||||||||||
Zum Ende: Was bleibt, ist die Tatsache, dass ich zwar ein wunderschönes Schiff verloren, aber eine ebensolche Frau gewonnen habe. Bleibt es aber noch den Bericht zu schließen, wie er begonnen hat. "Hallo Dirk, ich habe schon von Deinem
Törn gehört!"
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